Die Würde des Menschen…

Ich sitze in meinem Zelt in Danzig den Zeltplatz habe ich mir gegönnt, da ich dann morgen genug Zeit habe um mir Danzig anzuschauen. Heute war Tag des Verkehres.  Die letzten vierzig Kilometer mit teilweise sechs Spuren. Da muss man halt dominant fahren. Einige der Verkehrsteilnehmer die mir heute begegnet sind konnten sich nur noch mit schimpfen und hupen helfen. Ich versuchte weiter auf dem höchsten Punkt der Spurrillen zu reiten. Es gibt nur zwei Möglichkeiten entweder etwas zu weit rechts und man kommt von der Straße ab oder weiter links und kein Auto kann mehr überholen. Ich entschied mich für den zweiten Weg. Das freute besonders viel LKW-Fahrer.

So jetzt mal was ganz Anderes. Letzten Sonntag waren unsere Bundestagswahlen. Die AFD erlangte dabei fast 13%. Warum ist das so geschehen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Das wäre ein Grund – eventuell. Ein Weiterer könnte das abgehängte Viertel der Gesellschaft sein.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht es als erstem Satz in unserem Grundgesetz. Von allen Menschen ohne Wenn und Aber. Ich glaube unsere Gesellschaft vergisst Menschen zu würdigen. Viele finden keine Anerkennung, Erfolg, Liebe, Sicherheit und ihr Wertgefühl.

Warum ich und nicht die anderen.

Ich habe mein ganzes Leben mit dem unteren Viertel meiner Mitmenschen gearbeitet. Wenn Schichten für das Wochenende gesucht werden sind immer die als erstes vergeben wo es das meiste Geld für gibt, alle wollen nachts arbeiten. Gesundheit, Familie alles nebensächlich. Es zählt rein die Kohle. Wenn Menschen jahrelang für eine Gehaltserhöhung von 50 Euro kämpfen, die sie regelrecht erbetteln und sie dann eventuell bekommen.  Das grenzt schon fast an Prostitution. Es wird immer wieder dem einzelnen gezeigt wie egal er eigentlich ist.

Die Menschen die zu einem großen Anteil die AFD gewählt haben sind Menschen die sich nicht gewürdigt fühlen. Wer von uns arbeitet noch in einer Personalgesellschaft. Wo werden Entscheidungen noch mit den Menschen getroffen und nicht ungefragt über sie.

Der Wildblumenstrauß

Heute als ich mir noch etwas für mein Abendbrot einkaufen ging, war vor dem Geschäft eine alte Frau. In der Hand hielt sie einen Wildblumenstrauß. Ein Bild was jedem Klischee entsprach. Sie fragte mich nach etwas Geld. Mir fiel auf diese Frage nichts Besseres ein, als zu sagen sie könne etwas Geld von mir bekommen, wenn ich sie fotografieren dürfe. Die arme keine Frau war so gekränkt in ihrer Würde, wie ich sie in ihrer Armut, ihrem Aussehen, sie auch noch fotografieren wolle. Sie sah mich vollends entgeistert an, drehte sich um und ging. Ich hatte sie in ihrer Würde gekränkt. Nicht mal versucht habe ich es mich zu entschuldigen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar jetzt, immer und für jeden.

Diese Gedanken sind mir heute so gekommen, auf meinem Fahrrad.

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