Auf dem Weg nach Danzig

Ich sitze hier im MC Café habe Internet und Stromanschluss. Die Sonne scheint und der Kaffee schmeckt.

Gestern waren es wieder 104 km obwohl ich erst so spät abgefahren bin. Das Wetter hebt die Stimmung. Der Wind kommt zwar von vorne aber die Sonne scheint. Das hebt die Stimmung.

Gestern habe ich den Punkt überfahren wo bis 1945 die deutsche Grenze verlief. Heute ist sie 400 km weiter Westlich. Es gibt viele Spuren der deutschen Vergangenheit. Am Wegesrand stößt man auf alte verwildert Friedhöfe. Die Namen auf den Grabsteinen sind deutsch. Einige hundert Meter die Straße entlang gibt es dann einen neuen polnischen Friedhof. Ich hoffe, ich muss es nicht mehr erleben das Menschen nach Klassen eingeteilt werden. Ein weiteres Erlebnis, an einer Wegbiegung fragte ich einen älteren Herrn nach dem Weg. Er antwortete in perfekten Deutsch. Nach meiner Frage warum er die deutsche Sprache so gut beherrsche, antwortete er. Er sei 1930 geboren und seine Eltern mussten ins Reich zum Arbeiten. Er habe auch eine Zeit lang eine deutsche Schule besucht. Die musste er aber verlassen Polen wären nicht gut genug für deutsche Schulen. Mit 14 Jahren durfte er dann aber für die Deutschen noch Panzergräben ausheben. Als er versucht nach Hause zu gelangen, schnappen ihn dann noch die Gelben (Sturmarmee / SA) und er hätte Glück es gab nur eine Tracht Prügel. Ich verließ dieses alte Ehepaar und denke mir wie wertvoll unsere derzeitige Zeit ist. Wir sollten alles, dass was wir für selbstverständlich halten Wertschätzen und nicht vergessen es gab auch andere Zeiten.

Leba hat einen schönen Strand ist aber wie viele andere Orte in Polen eher improvisiert alles macht den Eindruck des Übergangs. Alles halb fertig nichts richtig.

Heute Morgen als ich meinen Schlafplatz verließ und auf die Straße einzog traf ich nach nur 100 Metern, Günter. Güter ist 69 Jahre jung kommt aus dem Münsterland und ist wie ich mit dem Zelt und Fahrrad unterwegs. Er erzählte mir das er gestern keine Übernachtungsmöglichkeit in Danzig gefunden hat. Darum hätte er entschlossen die Nacht durchzuführen. 69 Jahre Hut ab. Über 150 km wären es gewesen.

So jetzt will ich mein Glück in Danzig versuchen…

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